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Kos von Norden

Kos & Kalymnos 2014

Durch die Mitarbeit beim Forschungsprojekt im Asklepiosheiligtum von Kos hatte ich im Mai/Juni und im September 2014 die Gelegenheit zu zwei Reisen nach Kos. Untergebracht war das Team in der Inselhauptstadt Kos, die selbst schon viel zu bieten hat. Aber zusätzlich gab es an den Wochenenden und gelegentlich nach Feierabend immer wieder Möglichkeiten, andere Sehenswürdigkeiten auf Kos und der Nachbarinsel Kalymnos zu besuchen. So geben die Bilderserien unten einen ziemlich vielfältigen Eindruck. Einzig um die Kristallisationspunkte des Pauschaltourismus haben wir nach Möglichkeit einen Bogen gemacht, nämlich um einige Küstenorte, die zum größeren Teil aus Hotelanlagen zu bestehen scheinen, und die zugehörigen Partymeilen, die teils auch in Kos-Stadt liegen.

Lage und Geographie

Kos
In der Altstadt von Kos

Kos und Kalymnos liegen in Sichtweite südwestlich vor der kleinasiatischen Küste. Der heute bekannteste Ort auf dem türkischen Festland ist das gerade nördlich von Kos gelegene Bodrum, das antike Halikarnassos. Bodrum liegt auf einer großen Halbinsel, an deren Westküste heute noch der Ort Turgutreis Erwähnung verdient, einige Kilometer südlich des antiken Myndos gelegen. Die türkische Küste springt dann weit zurück, die Bucht hieß in der Antike Golf von Keramos, und südlich davon erstreckt sich die schmale, sehr langgezogene Halbinsel von Datça nach Westen, an deren Westspitze (Kap Krio) das antike Knidos der Nordostküste der Insel Kos gegenüberlag. Von Kos besteht Sichtverbindung sowohl zur Halbinsel von Bodrum als auch nach Knidos, das auch heute noch alle Schiffe passieren müssen, die entlang der kleinasiatischen Küste oder nach dem weiter südöstlich gelegenen Rhodos verkehren. Auch die Nachbarinseln Kalymnos und Nisyros sind zu sehen, durchaus typisch für die Ägäis.

Das grob von Westsüdwest nach Ostnordost orientierte Kos ist etwa 42 km lang, aber auch an der breitesten Stelle nur rund 10 km breit, am Isthmos, der den südlichsten Teil vom Rest der Insel trennt, gerade einmal 1700 m. Der langgezogene Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass entlang der südöstlichen Langseite ein dominierender, bis über 800 m ansteigender Bergzug verläuft, der steil zur Südküste abfällt. So befinden sich die größeren Siedlungen, angefangen mit Kos-Stadt an der Nordostspitze, entweder in der breiten nordwestlichen Küstenebene oder in den Hügeln am Fuß des Bergmassivs, und dasselbe gilt für den Großteil des Nutzlands. Auf dem kargen Hochplateau in der Mitte der Insel liegt heute der internationale Flughafen, unterhalb in einer Ebene an der Südküste Kardamaina (in der Antike Halasarna). Dann schließt sich südlich der Engstelle (Isthmos) noch der Ort Kephalos (Kopf) an, der ebenfalls über eine weite Hafenbucht im Süden verfügt und die größte Ansiedlung auf dem südwestlichen "Hammerkopf" der Insel ist.

Kos
Bucht von Kephalos und der Isthmos

Das nordwestlich vorgelagerte Kalmynos misst rund 12 mal 12 km, dazu kommt ein noch ein gut 10 km langer felsiger und schmaler Ausläufer im Nordwesten. Mehr noch als auf Kos sind die Hügel- und Berglagen auf Kalymnos felsig und kahl, die Erosion lässt größerer natürlicher Vegetation kaum noch Chancen. Nutzland und Siedlungen befinden sich deshalb vor allem in den beiden sanfteren Taleinschnitten, die parallel etwa von Nordwest nach Südost quer über die Insel verlaufen. Der südlichere Einschnitt mit dem Hauptort Kalmynos/Pothaia wird zweigeteilt durch einen niedrigen Pass in Chorio und fällt so nicht nur nach Südosten, sondern auch nach Nordwesten zum Hafen von Panormos ab. Das nördliche Tal von Vathy reicht hingegen von der Küste im Südosten bis an einen Bergzug im Nordwesten, sodass die Nord- und Westküste nur über die Berge zu erreichen ist. Kalymnos ist in der Moderne bekannt geworden für seine Schwammtaucher, die bald an vielen Orten im Mittelmeerraum aktiv waren und zu viel größerem Wohlstand kamen als ihre kleine Heimatinsel aus sich heraus erlaubt hätte.

Natur und Kultur

Sofern man sich nicht für den jeweils aktuellen Cocktail und den Schlager der Saison interessiert, fallen die meisten Sehenswürdigkeiten unter die beiden Themen Natur und Kultur, und manche bieten beides zugleich. Der Hauptort Kos ist nach einem Erdbeben 1933 zu großen Teilen neu errichtet worden, und da die Insel damals wie der Dodekannes überhaupt seit der Besetzung 1912 unter italienischer Herrschaft stand, prägte dieser Einfluss die Stadtplanung und die Architektur von öffentlichen Bauten und Privathäusern maßgeblich. Es sind zum Teil sehr bemerkenswerte Lösungen gewählt worden, die auch heute noch überzeugen. Einige ältere Gebäude sind dennoch vorhanden, nicht zuletzt die beeindruckende Hafenfestung und auch Reste der Stadtmauern. Zugleich ermöglichten die großflächigen Zerstörungen archäologische Ausgrabungen im Stadtkern, die sonst in dem Ausmaß unvorstellbar gewesen wären. So gibt es mit dem Nordteil der gewaltigen Agora und verschiedenen weiteren archäologischen Arealen gewissermaßen ein Freilichtmuseum mitten im Stadtzentrum. Im belebten Zentrum bleibt kein Ruf nach Souvenirs oder Restaurants ungehört. Es ist dennoch schön dort, ebenso an der betriebsamen Hafenpromenade. Obwohl die meisten Privatboote im Yachthafen am Stadtrand liegen, ist im Haupthafen auch immer viel Verkehr, nicht zuletzt durch den Fähranleger, an dem nicht nur die Kursschiffe, sondern in der Saison auch zahlreiche Direktfähren anlegen, die Tagestouristen zwischen Bodrum und Kos hin- und herbefördern.

Kos
Kardamaina und die Insel Nisyros von der Festung Antimachia

Landschaftlich reizvoll sind die großen Kontraste, die die Insel zu bieten hat. Im waldigen Bergland sind Wanderungen und Mountainbike-Touren möglich, und schon die Unterschiede zwischen den flachen Strandabschnitten und der schroffen Steilküste im Süden und Südwesten sind beachtlich. Ein Ort, der ohne Zweifel Natur, Kultur und Geschichte zusammenbringt, ist Palaio Pyli, das alte Pyli also. Das mittelalterliche Städtchen mit starker Burg liegt schon recht weit oben in den Bergen, weit genug von der Küste, um nicht jeden Piraten anzulocken, und günstig für die Weidewirtschaft in den Bergen und Hügeln. Das heutige Pyli liegt viel weiter unten in den flacheren Hügeln. Aber auch Kephalos ist sehr attraktiv, denn noch innerhalb der Ortschaft liegen Hafenbucht und Strände, während der Ortskern sich auf einem Bergrücken mit weiter Rundsicht befindet und einst auch von einer Burg geschützt war.

Aus historischer bzw. archäologischer Sicht sind für das Altertum neben den bedeutenden Ruinen in Kos-Stadt und dem Asklepieion sehenswert die allerdings nicht frei zugänglichen Grabungen von Halasarna in Kardamaina sowie einzelne Monumente in einigen anderen Orten. Seit der Zeit der Kreuzzüge war Rhodos in der Hand der Ritter des Johanniterordens, die schließlich nach der osmanischen Eroberung der Insel nach Sizilien und dann Malta verdrängt wurden. Die westliche Nachbarinsel Kos und Bodrum/Halikarnassos sind von den Rittern ebenfalls stark befestigt worden: in Bodrum sind viele antike Bauteile in die große Hafenfestung verbaut, die heute das archäologische Museum beherbergt. Auf Kos gehen die Befestigungen der Stadt, namentlich das große Kastell am Hafen, auf den Orden zurück. Aber auch der Rest der Insel wurde militärisch gesichert, vor allem die Mitte durch eine große und fortifikatorisch starke Befestigung bei Antimachia. Direkt in der weitläufigen Festungsanlage befand sich früher auch die zugehörige Siedlung. Neben den Befestigungen sind vor allem Sakralbauten von größerem Interesse, so gibt es mehrere alte Klosteranlagen, Kirchen und Kapellen.

Kalymnos
Hafen von Kalymnos

Kalymnos

Kalymnos ist in den letzten Jahren besonders für seine eindrucksvolle Natur bekannt und beliebt. Die durch starke Erosion sehr spärliche natürliche Vegetation auf der Insel führt dazu, dass im bergigen Binnenland viele atemberaubende Kalksteinformationen zu sehen sind, die Felskletterer aus aller Welt anziehen. Gleichzeitig gibt es etliche hübsche und oft auch nicht zu volle Strände, denn die Insel hat zwar einen kleinen Flugplatz, ist aber für Touristen eigentlich nur über den internationalen Flughafen von Kos und Überfahrt mit der Fähre zu erreichen. Die großen Hotelanlagen liegen daher eher direkt auf Kos. Der Hauptort von Kalymnos hat einen sehr hübschen Kern, der vor allem von den Bürgerhäusern des 19. und frühen 20. Jhs. geprägt ist, als die Schwammtaucherei Geld auf die Insel brachte. Archäologische Hauptattraktionen sind das Museum, u. a. mit einigen spektakulären Bronzefunden aus dem Meer, und das Apollonheiligtum, das am Pass zwischen Chorio/Pothaia und Panormos lag. Es gibt aber noch etliche kleinere Stätten, beispielsweise das Ensemble byzantinischer Kirchen und Kapellen oberhalb des Hafens von Vathy.

Bilderserien zur Ansicht am Bildschirm

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Kos: Stadt und Umgebung

Pyli

Antimachia und Kardamaina

Kephalos und Umgebung

Bei den Nachbarn: Kalymnos



Bilder herunterladen

Vor allem für die Mitreisenden stelle ich Zip-Pakete mit einer noch umfassenderen Zusammenstellung von Fotos in größerer Fassung im JPEG-Format zur Verfügung. Die Aufnahmen sind fast alle im Kameraformat und mit noch höherer Auflösung entstanden. Falls also jemand für das eine oder andere Bild Interesse an den Rohdaten hat, möge sie/er sich gern an mich wenden.

Die folgenden Downloads sind passwortgeschützt.

Kos: Excavation

Kos: Stadt und Umgebung

Pyli

Antimachia und Kardamaina

Kephalos und Umgebung

Bei den Nachbarn: Kalymnos



Panoramen

Sobald der Weg etwas höher über die Küstenebene hinausführt, ergeben sich beeindruckende Aussichten.

Rundblick über die Nordspitze von Kos.

 

Blick von der Burg in Palaio Pyli.





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